Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

 

Corona hält die ganze Welt in Atem!

 

Auch die letzten Wochen meiner 18-jährigen Amtszeit als Ersten Bürgermeister der Stadt Bogen sind von der Corona-Pandemie bestimmt und geprägt!

 

Mit einem ganz großen Dank und Vergelt´s Gott möchte ich mich als Ihr Bürgermeister in einer momentan nicht ganz einfachen Zeit verabschieden. Ich durfte 18 Jahre mit den Damen und Herren des Stadtrats und Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, die Geschicke der Stadt Bogen lenken und leiten! Mich hat diese Aufgabe immer mit Demut und Dankbarkeit erfüllt, Tugenden wie wir sie gerade jetzt in der Corona-Krise zu schätzen wissen. Dennoch konnte ich sicher nicht alle Wünsche umsetzen und erfüllen „Jedem Recht getan ist eine Kunst, die niemand kann!“.

 

In den vergangenen 18 Jahren konnten fast 100 Mio. Euro in die Infrastruktur unserer Stadt investiert werden. So begann meine Amtszeit 2002 auch gleich mit einer Hochwasserkatastrophe, wobei wir gerade mit dem Bau des Hochwasserschutzes in Bogen begonnen hatten. Über 1000 Unterschriften wurden mir, gegen die Ansiedlung des Verbrauchermarktes Lidl, übergeben. Auch das 2. Seniorenheim in Bogen wurde gegen einige Widerstände errichtet. In 2 Wohnheimen unter kirchlicher Trägerschaft fanden Menschen mit Behinderung ein neues Zuhause. Die Dorferneuerung in Degernbach und der Bau von Hofzufahrten wurde begonnen. Die neue Ortsdurchfahrt und der Kreisverkehr in Bärndorf tragen zu mehr Verkehrssicherheit bei. Bis dato können wir jetzt auf 4 Kreisverkehrsanlagen im Stadtgebiet verweisen.

 

Die Erweiterung und Sanierung der Abwasserbeseitigung, sprich Kanalisation mit der dazugehörigen Infrastruktur (Erneuerung der Wasserversorgung durch die Stadtwerke) stellte uns vor große Herausforderungen. Hier gilt es besonders zwei Ortsteile, Kleinlintach-Moos und Einfürst mit ihren Bürgern sehr positiv hervorzuheben. Mit der Sanierung des alten Rathauses konnte ein neues Schulangebot, die Montessorischule Donau Wald und eine Außenstelle der Kreismusikschule geschaffen werden.

 

Durch die Veränderung in unserer Gesellschaftsstruktur waren vielmehr Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche in der Mittags- und Ganztagsbetreuung, auch in den offenen und geschlossenen Ganztagsklassen durch mittlerweile 5 Kindertageseinrichtungen, davon 13 Kindergarten-, 7 Kindergrippengruppen und 2 Waldkindergärten notwendig.

 

Trotz der ganzen weltpolitischen Lage und Umstrukturierungen konnte die Bundeswehr und das BWDLZ für Bogen mit Unterstützung unseres damaligen Bundestagsabgeordneten Ernst Hinsken und unseres damaligen Landrates Alfred Reisinger erhalten werden.

 

Die energetische Sanierung, der Ausbau und die Erweiterung des Rathauses wurde erst im vergangenen Jahr am 21. September 2019 mit einem großartigen „Tag der offenen Tür“ gefeiert.

 

Weit über 500 Arbeits- und Ausbildungsplätze konnten im GI und GE Furth, im GE Bärndorf, mit dem Forderungseinzug und dem Fachmarktzentrum in Bogen neu entstehen.

 

Das frühere Haus der Jugend wurde zu einem Vorzeigeprojekt des Leerstandsmanagement als Mehrgenerationenhaus umgebaut. Es beinhaltet unser JFH, die Stadtbücherei, die Bogener Tafel, das Freiwilligenzentrum, den Partnerschaftsverein, den Senioren- und Behindertenbeirat, die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland sowie Beratungsangebote.

 

Die Aufstufung zum Mittelzentrum wurde durch den Erwerb und die personelle Besetzung des Bahnhofes möglich.

 

In Bogen wurde dann auch die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, die Errichtung eines überregionalen Tourismus- und Informationszentrums und die Naturparkinfostelle 2006 mit einem großen Bahnhofsfest gefeiert. Der barrierefreie Bahnsteig, die touristische Nutzung an der Schnittstelle zweier bedeutender Radwege sowie der Erhalt unserer Bahn wird für Bogen immer eine Herausforderung sein!

 

Als eine bedeutende Zukunftsentscheidung und großes europäisches Förderprojekt, allerdings sehr bürokratisch, kann unser Europapark bezeichnet werden. Zugleich ist dieser Park neben dem Erholungswert eine Anlaufstelle für unsere Schulen, Partner- und Freundschaftsstädte.

 

Mittlerweile hat sich der Europapark mit dem Atrium als herausragender Veranstaltungsort für unsere Rautentage sowie für Sport und Freizeit etabliert, nachdem heuer noch der Bewegungspark errichtet wird.

 

Nach dem gelungenen Ausbau der Straubinger Straße und der begonnenen Bahnhofstraße muss nach der Fertigstellung auch der Stadtplatz folgen.

 

In meiner Amtszeit kam aber auch die Kultur, Kunst sowie Feste und Feiern, wie z. B. 800 Jahre Bayer. Rauten oder 900 Jahre Marienheiligtum Bogenberg nicht zu kurz.

 

Bogen hat sich zu einer prosperierenden Stadt und Wachstumsregion mit fast 11.000 Einwohnern und 5.877 sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätzen (Stand 30.06.2019) mit einer überregionalen Infrastruktur entwickelt.

 

Demnach stehen auch in Zukunft große Projekte ins Haus, wie z. B. der Bau einer neuen 5-zügigen Grundschule (die Weichen sind gestellt) und das Erreichen von Klimaschutzzielen in den neuen Baugebieten. Dazu hat die Stadt als 1. Kommune im Landkreis einen Klimamanager eingestellt.

 

Nach 18-jährigen Amtszeit ist es nicht möglich, eine umfassende Aufzählung aller Projekte und Maßnahmen zu erwähnen.

 

Auch Niederlagen gehören zum politischen Geschäft, wie z. B. das nichtbekommene Museum zur Bayerischen Geschichte oder das Kreisarchiv mit Geschichts- und Heimatzentrum für den Klostertrakt Oberalteich!

Dies sehe ich nach dem Sprichwort „hinfallen ist keine Schande, man muss nur wieder aufstehen“.

 

Sollte ich etwas vergessen haben oder jemanden mal zu nahegetreten sein, so bitte ich um Entschuldigung!

 

Ich habe meine Entscheidungen immer nach bestem Wissen und Gewissen für die Gemeinschaft und die gesamte Stadt Bogen getroffen!

 

Dies alles, meine Damen und Herren, ist aber nicht nur ein Verdienst des Bürgermeisters, sondern Vieler!  Daher möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den ehemaligen Bediensteten der Stadt, den Damen und Herren des Stadtrates, meinen stellvertretenden Bürgermeistern, den Gewerbetreibenden, den Geschäftsleuten unseren Unternehmern und Betriebsinhabern, den Behördenvertretern, den ehrenamtlich Tätigen in Vereinen und Verbänden, unseren politischen Mandatsträgern im Kreis, Bezirk, Land, Bund und Europa, den Kirchen und unseren Soldatinnen und Soldaten bedanken!

 

Wenn man am Ende eines Berufslebens zurückschaut, möchte ich auch die Kolleginnen und Kollegen der Polizei und der BayWa nicht vergessen.

 

Ein besonderer Dank gilt auch meiner Familie, unseren 3 Kindern mit ihren Partnern und den 2 ½ Enkelkindern und natürlich meiner Frau Marianne!

 

Meiner Nachfolgerin im Bürgermeisteramt, Andrea Probst, zum 1. Mal in der Geschichte der Stadt Bogen, eine Frau, wünsche ich alles Gute, eine glückliche Hand für eine gedeihliche Weiterentwicklung unserer Heimatstadt Bogen zum Wohl ihrer Bürgerinnen und Bürger!

 

Bleiben Sie gesund!