Sitzung: 22.04.2020 SR/43/2020
Liebe Mitbürgerinnen und
Mitbürger,
Corona hält die ganze Welt
in Atem!
Auch die letzten Wochen
meiner 18-jährigen Amtszeit als Ersten Bürgermeister der Stadt Bogen sind von
der Corona-Pandemie bestimmt und geprägt!
Mit einem ganz großen Dank
und Vergelt´s Gott möchte ich mich als Ihr
Bürgermeister in einer momentan nicht ganz einfachen Zeit verabschieden. Ich
durfte 18 Jahre mit den Damen und Herren des Stadtrats und Ihnen, den
Bürgerinnen und Bürgern, die Geschicke der Stadt Bogen lenken und leiten! Mich
hat diese Aufgabe immer mit Demut und Dankbarkeit erfüllt, Tugenden wie wir sie
gerade jetzt in der Corona-Krise zu schätzen wissen. Dennoch konnte ich sicher
nicht alle Wünsche umsetzen und erfüllen „Jedem Recht getan ist eine Kunst, die
niemand kann!“.
In den vergangenen 18
Jahren konnten fast 100 Mio. Euro in die Infrastruktur unserer Stadt investiert
werden. So begann meine Amtszeit 2002 auch gleich mit einer
Hochwasserkatastrophe, wobei wir gerade mit dem Bau des Hochwasserschutzes in
Bogen begonnen hatten. Über 1000 Unterschriften wurden mir, gegen die
Ansiedlung des Verbrauchermarktes Lidl, übergeben. Auch das 2. Seniorenheim in
Bogen wurde gegen einige Widerstände errichtet. In 2 Wohnheimen unter
kirchlicher Trägerschaft fanden Menschen mit Behinderung ein neues Zuhause. Die
Dorferneuerung in Degernbach und der Bau von Hofzufahrten wurde begonnen. Die
neue Ortsdurchfahrt und der Kreisverkehr in Bärndorf tragen zu mehr
Verkehrssicherheit bei. Bis dato können wir jetzt auf 4 Kreisverkehrsanlagen im
Stadtgebiet verweisen.
Die Erweiterung und
Sanierung der Abwasserbeseitigung, sprich Kanalisation mit der dazugehörigen
Infrastruktur (Erneuerung der Wasserversorgung durch die Stadtwerke) stellte
uns vor große Herausforderungen. Hier gilt es besonders zwei Ortsteile,
Kleinlintach-Moos und Einfürst mit ihren Bürgern sehr positiv hervorzuheben.
Mit der Sanierung des alten Rathauses konnte ein neues Schulangebot, die
Montessorischule Donau Wald und eine Außenstelle der Kreismusikschule
geschaffen werden.
Durch die Veränderung in
unserer Gesellschaftsstruktur waren vielmehr Betreuungsangebote für Kinder und
Jugendliche in der Mittags- und Ganztagsbetreuung, auch in den offenen und
geschlossenen Ganztagsklassen durch mittlerweile 5 Kindertageseinrichtungen,
davon 13 Kindergarten-, 7 Kindergrippengruppen und 2 Waldkindergärten
notwendig.
Trotz der ganzen
weltpolitischen Lage und Umstrukturierungen konnte die Bundeswehr und das BWDLZ
für Bogen mit Unterstützung unseres damaligen Bundestagsabgeordneten Ernst
Hinsken und unseres damaligen Landrates Alfred Reisinger erhalten werden.
Die energetische Sanierung,
der Ausbau und die Erweiterung des Rathauses wurde erst im vergangenen Jahr am
21. September 2019 mit einem großartigen „Tag der offenen Tür“ gefeiert.
Weit über 500 Arbeits- und
Ausbildungsplätze konnten im GI und GE Furth, im GE Bärndorf, mit dem
Forderungseinzug und dem Fachmarktzentrum in Bogen neu entstehen.
Das frühere Haus der Jugend
wurde zu einem Vorzeigeprojekt des Leerstandsmanagement als Mehrgenerationenhaus
umgebaut. Es beinhaltet unser JFH, die Stadtbücherei, die Bogener Tafel, das
Freiwilligenzentrum, den Partnerschaftsverein, den Senioren- und
Behindertenbeirat, die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland sowie
Beratungsangebote.
Die Aufstufung zum
Mittelzentrum wurde durch den Erwerb und die personelle Besetzung des Bahnhofes
möglich.
In
Bogen wurde dann auch die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, die Errichtung
eines überregionalen Tourismus- und Informationszentrums und die Naturparkinfostelle
2006 mit einem großen Bahnhofsfest gefeiert. Der barrierefreie Bahnsteig, die
touristische Nutzung an der Schnittstelle zweier bedeutender Radwege sowie der
Erhalt unserer Bahn wird für Bogen immer eine Herausforderung sein!
Als
eine bedeutende Zukunftsentscheidung und großes europäisches Förderprojekt,
allerdings sehr bürokratisch, kann unser Europapark bezeichnet werden. Zugleich
ist dieser Park neben dem Erholungswert eine Anlaufstelle für unsere Schulen,
Partner- und Freundschaftsstädte.
Mittlerweile
hat sich der Europapark mit dem Atrium als herausragender Veranstaltungsort für
unsere Rautentage sowie für Sport und Freizeit etabliert, nachdem heuer noch
der Bewegungspark errichtet wird.
Nach
dem gelungenen Ausbau der Straubinger Straße und der begonnenen Bahnhofstraße
muss nach der Fertigstellung auch der Stadtplatz folgen.
In
meiner Amtszeit kam aber auch die Kultur, Kunst sowie Feste und Feiern, wie z.
B. 800 Jahre Bayer. Rauten oder 900 Jahre Marienheiligtum Bogenberg nicht zu
kurz.
Bogen
hat sich zu einer prosperierenden Stadt und Wachstumsregion mit fast 11.000
Einwohnern und 5.877 sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätzen (Stand
30.06.2019) mit einer überregionalen Infrastruktur entwickelt.
Demnach
stehen auch in Zukunft große Projekte ins Haus, wie z. B. der Bau einer neuen
5-zügigen Grundschule (die Weichen sind gestellt) und das Erreichen von
Klimaschutzzielen in den neuen Baugebieten. Dazu hat die Stadt als 1. Kommune
im Landkreis einen Klimamanager eingestellt.
Nach
18-jährigen Amtszeit ist es nicht möglich, eine umfassende Aufzählung aller
Projekte und Maßnahmen zu erwähnen.
Auch Niederlagen gehören
zum politischen Geschäft, wie z. B. das nichtbekommene Museum zur Bayerischen
Geschichte oder das Kreisarchiv mit Geschichts- und Heimatzentrum für den
Klostertrakt Oberalteich!
Dies sehe ich nach dem
Sprichwort „hinfallen ist keine Schande, man muss nur wieder aufstehen“.
Sollte ich etwas vergessen
haben oder jemanden mal zu nahegetreten sein, so bitte ich um Entschuldigung!
Ich habe meine
Entscheidungen immer nach bestem Wissen und Gewissen für die Gemeinschaft und
die gesamte Stadt Bogen getroffen!
Dies
alles, meine Damen und Herren, ist aber nicht nur ein Verdienst des
Bürgermeisters, sondern Vieler! Daher
möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den
ehemaligen Bediensteten der Stadt, den Damen und Herren des Stadtrates, meinen
stellvertretenden Bürgermeistern, den Gewerbetreibenden, den Geschäftsleuten
unseren Unternehmern und Betriebsinhabern, den Behördenvertretern, den
ehrenamtlich Tätigen in Vereinen und Verbänden, unseren politischen
Mandatsträgern im Kreis, Bezirk, Land, Bund und Europa, den Kirchen und unseren
Soldatinnen und Soldaten bedanken!
Wenn
man am Ende eines Berufslebens zurückschaut, möchte ich auch die Kolleginnen
und Kollegen der Polizei und der BayWa nicht vergessen.
Ein
besonderer Dank gilt auch meiner Familie, unseren 3 Kindern mit ihren Partnern
und den 2 ½ Enkelkindern und natürlich meiner Frau Marianne!
Meiner
Nachfolgerin im Bürgermeisteramt, Andrea Probst, zum 1. Mal in der Geschichte
der Stadt Bogen, eine Frau, wünsche ich alles Gute, eine glückliche Hand für
eine gedeihliche Weiterentwicklung unserer Heimatstadt Bogen zum Wohl ihrer
Bürgerinnen und Bürger!
Bleiben
Sie gesund!