Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Herr Dr. Husty präsentiert dem Stadtrat die aktuellen Erkenntnisse der Ausgrabungen im Bereich des Baugebiets Mauth lll. Völlig unerwartet ist man bei den Erschließungsarbeiten auf menschliche Überreste aus einer längst vergangenen Zeit gestoßen.

 

Insgesamt ist man bisher (v.a. im Bereich der Erschließungsstraßen) auf 72 Gräber gestoßen. Diese stammen ersten Forschungen zur Folge von christianisierten Bajuwaren ca. aus dem Jahre 700-800 nach Christus. Christianisiert daher, da keine Grabbeigaben vorhanden waren.

 

Zur Bestimmung des Alters der Funde wurde die sog. Radiokarbonmethode, auch bekannt als „C14-Methode“ verwendet.

 

Bisher wurden noch keine anthropologischen Untersuchungen vorgenommen.

 

Den bisherigen Erkenntnissen zu Folge, deuten aber alle Funde auf eine länger andauernde Siedlungsstruktur in diesem Bereich hin.

 

Eine dichte, frühmittelalterliche Siedlungsstruktur in den damals zusammenhängenden Bereichen Bogenberg, Oberalteich, Mauth und dem Hafen Straubing-Sand, (im Bereich der jetzigen Firma „Kühne & Nagel“) sowie der Donauübergang, der sich wohl unterhalb der Hafeneinfahrt in Straubing-Sand befunden hat, kann festgestellt werden.

 

Herr Dr. Husty führt weiter aus, dass die gefundenen Gräber (aufgrund deren Anordnung und Lage) wohl bereits viele Jahre vor der Entstehung der Siedlung vorhanden waren.

 

Auch ein separater Friedhof mit zwei Gebäuden soll Teil dieser Siedlung gewesen sein. Eines dieser zwei Gebäude ist aufgrund seiner Anordnung zu den Gräbern wohl eine Art „Andachtsraum“ gewesen.  

 

Finanzielle Mittel für eine vollständige archäologisch-wissenschaftliche Untersuchung sind lt. Herrn Dr. Husty leider nicht vorhanden. Allein die Kosten für die Knochenszintigrafie eines Skelettes belaufen sich nach Schätzungen von Hr. Dr. Husty auf rund 300 €. Gut würde sich die genauere bzw. weiterführende Untersuchung beispielsweise auch als Thema einer Abschlussarbeit eines Studenten in einem einschlägigen Fach eignen, wofür Herr Dr. Husty anregt, ggf. Werbung zu machen.