Beschluss: Einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 16, Nein: 0, Anwesend: 16

Am 10.02.2017 ereignete sich am Schulzentrum Bogen beim Einsteigen in den Bus aufgrund des herrschenden Gedränges ein Unfall, bei dem eine Schülerin des Veit-Höser-Gymnasiums verletzt wurde. Der Vorfall wurde im Rahmen eines runden Tisches am 22.03.2017 diskutiert. Die Anwesenden - Vertreter von Polizei, Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft, der Busunternehmern, der Stadt Bogen und des Landratsamtes - waren sich einig, dass trotz etlicher bereits umgesetzter Maßnahmen die Situation in der Pestalozzistraße in Bogen nach wie vor Gefahren birgt. Problematisch seien vor allem das Gedränge an den Bushaltestellen mittags beim Warten auf die Busse sowie Eltern, die ihre Kinder abholen und zu diesem Zweck teilweise an den Bushaltestellen oder auf der den Schulen gegenüberliegenden Seite der Straße halten.

 

Als Lösungsmöglichkeit hinsichtlich des Gedränges wurde im Rahmen der Diskussion der Einsatz von Buslotsen nach dem Beispiel am Schulzentrum in Viechtach genannt. Das Projekt wurde jedoch zunächst nicht weiterverfolgt, da die Schulsprecher anboten, die Klassensprecher könnten nach entsprechender Schulung als Multiplikatoren auftreten, die regelmäßig an das richtige Verhalten an der Bushaltestelle erinnern. Die Elternvertreter zeigten sich zudem zuversichtlich, dass aus den Reihen der Elternschaft Personen gefunden werden könnten, die ehrenamtlich einen Lotsendienst übernehmen würden. Von allen Teilnehmern wurde ein offizielles Anschreiben mit Unterschrift von Herrn Landrat Laumer gewünscht, welches dann auch zu Schuljahresbeginn über die Schulen an alle Eltern ging. Darin wurde auf die Situation aufmerksam gemacht, es wurden die geplanten Aktionen ankündigt und um Meldungen der Eltern hinsichtlich der Tätigkeit als Buslotsen geworben. Gleichzeitig wurden neue Infoblätter zum richtigen Verhalten in der Pestalozzistraße und insbesondere an den Bushaltestellen herausgegeben.

 

Im Oktober 2017 wurden neben den seit 2012 stattfindenden Busschulungen für die 5. Klassen auch Informationsveranstaltungen für sämtliche Klassensprecher durchgeführt, die Schulungsunterlagen wurden den Schulen digital zur Verfügung gestellt. Von Seiten der Klassensprecher wurde jedoch signalisiert, dass man nicht über ausreichend Autorität verfüge, um andere Schüler zu richtigem Verhalten an der Bushaltestelle anzuhalten.

 

Bewerbungen als ehrenamtliche Buslotsen von Seiten der Eltern gingen gar nicht ein.

 

Im November 2017 nahm die Verkehrssicherheitsbeauftragte des Landratsamtes auf Wunsch erneut an einer Sitzung des VSL teil. Hier wurde vereinbart, dass die Busfahrer nochmals angehalten werden, erst nach geordneter Aufstellung der Schüler die Türen zu öffnen. Allerdings sei dies wegen Fahrplanzwängen teilweise kaum umzusetzen, auch die Auseinandersetzung mit den Schülern sei nicht für alle Busfahrer zumutbar. Von Seiten der Busunternehmen wurde jedoch zugesagt, dass die Busse künftig vor Schulschluss an der Bushaltestelle warten würden, soweit dies ihr Fahrplan zulasse, damit die Kinder sofort einsteigen können und nicht warten müssen. Daneben baten die Verkehrsunternehmen nochmals, das Landratsamt möge sich zum Projekt Buslotsen in Viechtach erkundigen und eine vergleichbare Maßnahme in Angriff nehmen.

 

Entsprechend des Modells in Viechtach wird nun erwägt, zunächst befristet auf zwei Jahre zwei Personen zu beschäftigen, die täglich mittags als Buslotsen an den Bushaltestellen für Ordnung sorgen. Die Stadt Bogen hat - vorbehaltlich einer Zustimmung im Stadtrat - in Aussicht gestellt, sich zu einem Drittel an den Gesamtkosten zu beteiligen, soweit der Landkreis die Organisation des Projektes übernimmt. Die Personalkosten würden sich It. Auskunft der Personalverwaltung des Landratsamtes auf ca. 10.100 € jährlich belaufen, u. U. kämen einmalige Kosten für eine Grundausstattung für Lotsen hinzu. Die Polizeiinspektion Bogen hat zugesagt, die Schulung der Lotsen zu übernehmen.

 

Im Rahmen der Zusammenarbeit im Arbeitskreis Mobilität wurde das Projekt „Mehr Sicherheit vor Schulen in Straubing" von der Stadt Straubing vorgestellt. In Anlehnung daran fand zwischenzeitlich eine Verkehrsschau mit dem Landratsamt Straubing-Bogen statt, inwieweit die Einrichtung einer „Taxi-Haltestelle" für Eltern möglich sei, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen bzw. von dort abholen. Kriterien wären, dass die Eltern dort in einem Einbahnsystem vorfahren können ohne parken zu müssen, die Kinder einen gefahrlosen Weg zu Schule und mittags eine überdachte Wartesituation vorfinden. Als Standort war bislang die Fläche vor dem Heizhaus am Schulzentrum vorgesehen, allerdings konnte das Landratsamt mit dem Betreiber bislang nicht abschließend geklärt werden, inwieweit der Anlieferverkehr von Hackschnitzeln mit der Einrichtung der Haltestelle kompatibel ist. Die Kosten würden sich It. Auskunft der Tiefbauverwaltung am Landratsamt auf ca. 10.000 € inkl. Erdarbeiten, Beschilderung und Aufstellen eines einfachen Wartehäuschens belaufen. Die bauseits zu tätigenden Kosten würden von Landratsamt übernommen werden. Die Hinweisbeschilderung an der Pestalozzistraße wurde seitens der Stadt Bogen in Aussicht gestellt.

 

Die Leiter der drei betroffenen Schulen (Veit-Höser-Gymnasium, Ludmilla-Realschule und Herzog-Ludwig-Mittelschule) wurden seitens des Landratsamtes zu den Vorhaben befragt, begrüßen beide Aktionen und sind bereit, sie ideell mit der Herausgabe von Elternbriefen etc. zu unterstützen.

 

 

 

 


Beschluss:

 

Der Stadtrat stimmt der Beteiligung an den Personalkosten im Verhältnis 1 (Stadt Bogen) zu 2 (Landkreis Straubing-Bogen) zu. Die Buslotsen werden befristet auf 2 Jahre über das Landratsamt beschäftigt. Im Übrigen wird auch der angedachten Beschilderung an der Pestalozzistraße zugestimmt. Der Bürgermeister wird damit Beauftragt, mit dem Landkreis Straubing-Bogen eine entsprechende Vereinbarung abzuschließen.